Über mich

1054Ich bin Frank. Der Name war gratis und da meine Mutter immer sehr sparsam war, musste sie ihn einfach nehmen. Geboren wurde ich 1980 in der DDR. Mit 2 Jahren wollte ich reich werden und erfand Facebook. Aber es gab noch kein Internet. Also verwarf ich diese Pläne und lernte stattdessen erst mal das Laufen. Meine Kindheit verbrachte ich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Crimmitschau. Das Dorf hatte die Größe von New York. Zumindest wenn New York deutlich kleiner wäre, 800 Einwohner und nur eine einzige Straße hätte. Es war ein hartes Leben. Sprechen lernte ich gar erst im Alter von 8 Jahren. Die Nachbarskinder und Spielkameraden waren nämlich allesamt Mädchen und ich kam deshalb einfach nicht früher zu Wort. Trotzdem wurde ich in der Klasse zum Brigadeleiter ernannt und durfte Mitschüler zum Blumengießen einteilen. Schnell war klar, ich war ein Mann der Macht. 1989 wollte ich beim Nachbarn Kirschen klauen und fiel dabei vom Baum. Der Aufprall war sehr heftig. Kilometerweit war die Erschütterung zu spüren. Im weit entfernten Berlin stürzte deswegen sogar eine nicht unwichtige Mauer ein. Danach hatte ich keine Kirschen, sondern Kohl. Im gleichen Jahr unterzeichnete ich in der Schule die Petition „Freiheit für Nelson Mandela“. Was dann folgte war eigentlich nicht anders zu erwarten. Meine Unterschrift hatte Gewicht und nur ein Jahr danach wurde der spätere Präsident Südafrikas aus der Haft entlassen. Wieder hatte ich den Verlauf der Welt positiv verändert. Ein weiterer Höhepunkt war die Fußball-WM 1990. Als Andy Brehme zum entscheidenden Elfmeter anlief, rief ich laut in den Fernseher „Mach ihn rein!“. Brehme hörte auf mich und traf. Ich hatte uns zum Weltmeister gemacht. Obwohl ich erst 10 Jahre alt war, hatte ich schon viel erreicht. Ich wollte es ab jetzt ruhiger angehen. Von 1991 bis heute machte ich ein kurzes Nickerchen. Ich schlief einfach durch. Die Idee dahinter war, sollte ich irgendwann mal einen Lebenslauf schreiben, muss ich dann nicht so viel tippen. Seit ein paar Stunden bin ich wieder wach. Jetzt mache ich mir erst mal ein richtiges Frühstück und dann kümmere ich mich um den Weltfrieden.